Multipräparat für den täglichen Bedarf
Dr. med. Heinz Lüscher
Multipräparate für den täglichen Bedarf an wichtigen Mikronährstoffen sind beliebt. Die heutige Lebensweise macht eine gesunde und ausgewogene Ernährung oft zur Herausforderung und auch wenn man die Zeit, das Wissen und die Möglichkeiten für eine solche Ernährungsweise hat, ist es gar nicht so einfach, sich wirklich mit allen nötigen Vitalstoffen abzudecken. Unsere Lebensmittel enthalten leider nicht mehr so viele Vitalstoffe wie noch vor einigen Jahrzehnten. Da kann es sinnvoll sein, sich Gedanken zu einem Multipräparat zu machen, welches einem dabei unterstützt, die wichtigsten Vitamine und Mineralstoffe zu erhalten.
Gesunde Mischung
Nicht selten fragen Leute nach einem Multipräparat für den täglichen Bedarf, welches den täglichen Bedarf der wichtigsten Vitalstoffe abdeckt. Insbesondere bei Menschen, die weder krank sind, noch an einem bestimmten Mangel leiden, sondern ihre Gesundheit erhalten und unterstützen wollen, können Multipräparate, welche Vitamine und Mineralstoffe in einer sinnvoll aufeinander abgestimmten Mischung enthalten, einen wertvollen Dienst leisten. Durch die heutige Ernährung kann es zu Unausgewogenheiten im Mikronährstoff-Haushalt des Körpers kommen. Werden hingegen täglich die wichtigsten Vitalstoffe zugeführt, kann man den Organismus dabei unterstützen, alles zu bekommen, was er für eine einwandfreie Funktion benötigt. Da es an solchen Produkten ein breites Angebot auf dem Markt gibt, ist es wichtig, die Präparate gut zu prüfen und auf die Inhaltsstoffe zu achten.
Welche Nährstoffe gehören zur Grundversorgung?
Multipräparate, welche für die Grundversorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen sorgen sollen, sollten folgende Vitalstoffe enthalten:
Vitamine
- Vitamin A
- Vitamin D3
- Vitamin E
- Vitamin B1 (Thiamin)
- Vitamin B2 (Riboflavin)
- Vitamin B3 (Niacin)
- Vitamin B5 (Pantothensäure)
- Vitamin B6 (Pyridoxin)
- Vitamin B7/B8 (Biotin)
- Vitamin B9 (Folsäure)
- Vitamin B12 (Cyanocobalamin)
- Vitamin C
Mineralstoffe und Spurenelemente
- Calcium
- Chrom
- Eisen
- Jod
- Kupfer
- Mangan
- Magnesium
- Molybdän
- Selen
- Zink
Was sind Vitamine?
Bei den Vitaminen handelt es sich um essenzielle, organische Mikronährstoffe, welche der Körper nicht selbst herstellen kann, sie müssen also über die Nahrung aufgenommen werden. (Vitamin D macht hier eine Ausnahme; bei ausreichender UV-Lichteinwirkung auf die Haut kann es der Körper bilden.) Vitamine unterstützen unter anderem als Cofaktoren für Enzyme, als Hormone und Antioxidantien lebensnotwendige Körperfunktionen. Es werden fett- und wasserlösliche Vitamine unterschieden. Die fettlöslichen Vitamine (A, D, E und K) können vom Körper am besten mit gleichzeitiger Fettzufuhr aufgenommen werden. Diese können, im Gegensatz zu den wasserlöslichen Vitaminen (C und B-Komplex), vom Körper gespeichert werden. Bei den wasserlöslichen Vitaminen wird ein Zuviel über die Niere ausgeschieden. Ein Vitaminmangel führt zu einem charakteristischen Krankheitsbild, je nachdem, welche Vitamine betroffen sind.
Was sind Mineralstoffe und Spurenelemente?
Mineralstoffe sind lebensnotwendige anorganische Nährstoffe, die dem Körper über die Nahrung zugeführt werden müssen. Es handelt sich um chemische Verbindungen, welche der Körper für verschiedenste Funktionen benötigt. Mineralstoffe sind in Flüssigkeiten oder Nahrungsmitteln gelöst bzw. als Spuren enthalten. Die Mineralstoffe werden nach zwei Dimensionen eingeteilt. Nämlich in Mengen- oder Makroelemente, welche mit einer höheren Konzentration im Körper vertreten sind und in Spuren- oder Mikroelemente, bei denen die erforderliche Konzentration kleiner ist. Mineralstoffe können im Gegensatz zu Vitaminen nicht synthetisch hergestellt werden.
Einige Vitalstoffe noch etwas genauer beschrieben
Vitamin D
Das Sonnenvitamin Vitamin D ist ein unglaublich vielseitiges Vitamin mit fast unzähligen Einflüssen auf unsere Gesundheit, denn es hat eine Wirkung auf nahezu alle Bereiche des Körpers.
Ebenfalls wichtig zu erwähnen ist, dass in unseren Breitengraden bei vielen Menschen ein Mangel an Vitamin D besteht; mit z.T. sehr einschneidenden Konsequenzen.
Weitere Beiträge zu Vitamin D
B Vitamine
Bei den B-Vitaminen, oft auch als B-Komplex bezeichnet, handelt es sich um acht wasserlösliche Vitamine, welche alle als Vorstufen für Koenzyme dienen.
- Vitamin B1 (Thiamin)
- Vitamin B2 (Riboflavin)
- Vitamin B3 (Niacin)
- Vitamin B5 (Pantothensäure)
- Vitamin B6 (Pyridoxin)
- Vitamin B7/B8 (Biotin)
- Vitamin B9 (Folsäure)
- Vitamin B12 (Cyanocobalamin)
Es handelt sich um völlig verschiedene Substanzen, die nicht wirklich eine einheitliche Klasse darstellen, sich aber in gewissen Funktionen ähneln und zusammenwirken. Die Nummerierung ist ebenfalls nicht durchgehend, denn bei einigen der ursprünglich als Vitamine bezeichneten Stoffe, konnte der Vitamincharakter nicht bestätigt werden. Vitamine des B-Komplexes kommen in pflanzlichen, sowie tierischen Lebensmitteln vor. Hier macht nur das Vitamin B12 die Ausnahme, es kann kaum in pflanzlichen Lebensmitteln gefunden werden. Für Menschen, die auf tierische Lebensmittel verzichten, empfehle ich deshalb die Zufuhr von Vitamin B12. Die B-Vitamine nehmen auf unzählige Stoffwechselvorgänge Einfluss. Kurz zusammengefasst dienen einige von ihnen dem Körper zur Energiegewinnung und sind damit insbesondere für Gehirn und Herz wichtig, weil diese viel Energie benötigen. Auch für die Funktion des Nervensystems benötigt es B-Vitamine; z.B. zur Erregungsübertragung zwischen Nerven und Muskulatur. Auch beeinflussen sie die Regeneration des Nervensystems nach Erkrankungen. Einzelne B-Vitamine sind wichtig, um Gewebe, insbesondere Nervengewebe und Muskeln aufzubauen und zu reparieren, sorgen aber auch für gesunde Haare, Haut und Nägel. Vitamin B12 beeinflusst unter anderem die Zelldifferenzierung, z.B. bei der Bildung und Reifung von roten Blutkörperchen. Ein Vitamin-B12-Mangel kann deshalb zu einer Blutarmut (Vitamin-B12-Mangel-Anämie) führen.
Jod
Jod zählt zu den Spurenelementen und ist hauptsächlich in Fisch, Meeresfrüchten und Algen enthalten. In unseren Breitengraden kommt Jod kaum in Ackerböden, Weideflächen oder im Trinkwasser vor, weshalb z.B. jodiertes Salz verkauft wird, um der Bevölkerung Jod zuzuführen. Im menschlichen Körper ist Jod vor allem in Verbindung mit der Schilddrüse wichtig. Die Schilddrüse, unsere grösste Hormondrüse, produziert Hormone, welche die gesamtekörperliche Entwicklung und seelische Verfassung beeinflussen. Jodist Bestandteil der Schilddrüsenhormone und für deren Bildung nötig. Es besitzt damit eine zentrale Bedeutung für die Funktionsfähigkeit des Stoffwechsels.
Selen
Auch bei Selen handelt es sich um ein Spurenelement, an welchem in unseren Breitengraden ein Mangel herrscht, welches aber Einfluss auf verschiedenste Körperfunktionen hat. Selen befindet sich in unterschiedlicher Konzentration in sämtlichen Organen und Geweben des Körpers. Der grösste Anteil an Selen ist in der Skelettmuskulatur gespeichert. Selen zählt zu den wichtigen Antioxidantien, welche den Körper vor gefährlichen freien Radikalen schützen, die durch das Zerstören von Körperzellen unterschiedlichste Erkrankungen auslösen können. Selen verbessert aber auch die Leistungsfähigkeit des Immunsystems.
Eisen
Eisen habe ich an anderer Stelle bereits ausführlich beschrieben
Magnesium
Zusätzliche Inhaltsstoffe eines Multipräparats
Es gibt Multipräparate, die unter anderem auch Maca-Pulver, Kakao, Süssholzwurzel und Lecithin enthalten. Es handelt sich dabei um äusserst interessante Inhaltsstoffe, auf welche ich ebenfalls gerne eingehe.
Maca-Pulver (auch Peru Ginseng)
Die unscheinbar aussehende Maca-Knolle gedeiht trotz harter Bedingungen in den Hochebenen der peruanischen Anden und wird deshalb auch Peru-Ginseng genannt. In Peru gehört die Maca-Wurzel zu den täglichen Nahrungsmitteln, wird aber auch als Heilpflanze verwendet. Die Pflanze mit ihren zahlreichen Inhaltsstoffen hat positive Effekte auf die körperliche Leistungsfähigkeit und die psychische Belastbarkeit. Ausserdem wirkt Maca antioxidativ und entzündungshemmend.
Kakao
Vom Kakaobaum (Theobroma cacao) können Kakaobohnen geerntet werden, welche bei uns vor allem als wichtiger Inhaltsstoff der Schokolade bekannt sind. Indigene Völker Mittelamerikas verwendeten sie jedoch bereits als Medizin und natürliches Stimulans und dies zu Recht. Die Kakaobohnen enthalten nämlich unter anderem reichlich gesunde sekundäre Pflanzenstoffe wie z.B. Flavonoide. Auch Aminosäuren, von denen einige als Bausteine von Neurotransmittern dienen, sind enthalten; z.B. Endorphine, Dopamin, Serotonin und dessen Vorstufe Tryptophan sowie Phenylethylamin. Endorphine dämpfen Schmerzen, wirken beruhigend, sorgen für besseren Schlaf, hemmen Stress, und sorgen für gute Laune. Dopamin steuert Antrieb, Interesse sowie Tatendrang. Serotonin stabilisiert die psychische Verfassung; es sorgt für Gelassenheit, Harmonie und Zufriedenheit. Phenylethylamin ist z.B. bei Verliebten erhöht messbar, es sorgt für diese wunderbaren Gefühle. Ein weiterer Inhaltsstoff des Kakaos ist das Theobromin, es zeigt eine ähnliche Wirkung wie Koffein, die jedoch etwas milder ausfällt. Es wirkt aufputschend, aber auch gefässerweiternd und herzstimulierend, entspannend auf die glatte Muskulatur und stimmungsaufhellend. Im Kakao steckt eine geballte Ladung «Wellbeing»!
Süssholzwurzel
Süssholz (Glycyrrhiza glabra), ist, wie der Name verrät, süss. Die Wurzel schmeckt sogar 50-mal süsser als Zucker, dafür verantwortlich ist die enthaltene Glycyrrhizinsäure. Da gewisse Inhaltsstoffe in Multipräparaten sehr bitter schmecken, wird die Süssholzwurzel als natürliches Süssungsmittel genutzt. Doch die Süssholzwurzel bietet noch weitere Vorteile. Die Süssholzwurzel hat es 2012 zur Arzneipflanze des Jahres geschafft.
Lecithin
Lecithin ist der geläufige Name für eine Gruppe chemischer Verbindungen, die Phosphatidylcholine. Es handelt sich um Phospholipide, die sich unter anderem aus Fettsäuren und Phosphorsäure zusammensetzen. Lecithine sind auch Bestandteile der Zellmembranen (Mensch, Tier und Pflanzen). Im menschlichen Körper sind Lecithine ausserdem an verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt. Lecithine werden in der Lebensmittelbranche als Emulgatoren verwendet, das heisst, sie ermöglichen die Vermischung von Fett und Wasser und können die Bioverfügbarkeit von Nahrungsergänzungsmitteln erhöhen (Transportvehikel).
Höchstmengenmodell
Seit 2020 gelten teilweise deutlich höhere Grenzwerte für Vitamine und Mineralstoffe, denn das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen hat ein neues Höchstmengenmodell eingeführt. Damit ist beispielsweise die zulässige Menge an Vitamin D erhöht worden und bei vielen B-Vitaminen gilt gar keine Obergrenze mehr. Das Höchstmengenmodell arbeitet mit einem sogenannten «tolerable upper intake level» (tolerierbare obere Einnahmemenge). Es handelt sich um die maximale tägliche Gesamtzufuhr eines Nährstoffes, welche längerfristig bedenkenlos eingenommen werden kann. Ich kann deshalb empfehlen, beim Kauf eines Multipräparates darauf zu achten, dass die Inhaltsstoffe mit der jeweiligen Einnahmemenge übereinstimmen. Es gibt nämlich Präparate, bei denen die Mengen weit darunter liegen.
https://www.kingnature.ch/magazin/neue-hoechstmengen-fuer-vitamine-und-mineralstoffe/
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