Das Sonnenvitamin
Wenn wir an der Sonne sind, wird in unserer Haut Vitamin D3 gebildet, welches anschliessend zu Vitamin D umgewandelt wird. An einem sonnigen Sommertag sollte der Tagesbedarf dadurch theoretisch gedeckt sein. Doch viele Faktoren beeinflussen die Bildung von Vitamin D3 in der Haut; z.B. der Sonnenstand, die Höhe über dem Meer, das Wetter usw. Auch schon Fensterglas absorbiert z.B. nahezu alle nötigen UV-B-Anteile im Sonnenlicht. Sonnencreme ist wichtig, um Sonnenbrand zu verhindern, behindert aber leider auch die Vitamin-D3-Produktion massiv. Alles was sich also zwischen die Sonne und die Haut schiebt, vermindert oder verunmöglicht die Vitamin-D-Bildung in der Haut. In den Wintermonaten sind allfällige Vitamin-D-Reserven im Körper und die Nahrung die alleinigen natürlichen Quellen hierzulande. Der nötige Bedarf kann so unmöglich gedeckt werden. Man kann davon ausgehen, dass mindestens 70% der Schweizer Bevölkerung einen Mangel an Vitamin D aufweisen.
Vitamin D hat eine Wirkung auf nahezu alle Bereiche des Körpers
In der Schulmedizin wird dem Vitamin D3 im ersten Lebensjahr eines Kindes Beachtung geschenkt zur guten Ausbildung von Knochen und Zähnen und weil das Kind dann noch nicht an die Sonne soll. Dann erst wieder im höheren Alter zur Behandlung brüchiger Knochen (Osteoporose) und zur Prophylaxe von Knochenbrüchen bei Stürzen im Alter. Fast könnte man meinen, dass der menschliche Körper all die Jahre dazwischen kein
Vitamin D brauchen würde. Doch weit gefehlt! Vitamin D ist ein unglaublich vielfältiges Vitamin mit fast unzähligen Einflüssen auf unsere Gesundheit. Es gibt unterdessen viele wissenschaftliche Studien über die Wichtigkeit dieses Stoffes und es ist eigentlich unverständlich, wie all das Wissen nach wie vor wenig Einfluss in die Schulmedizin gefunden hat.
Die intensiven Forschungen der letzten Jahrzehnte um das aussergewöhnliche Vitamin haben Erstaunliches hervorgebracht und die Neuigkeiten rund um das Sonnenvitamin nehmen nicht ab! Vitamin D hat eine Wirkung auf nahezu alle Bereiche des Körpers, was sich vor allem durch die besondere Stellung des Vitamin D unter den Vitaminen erklärt. Während praktisch alle anderen Vitamine lediglich als Co-Faktoren in einigen wenigen Reaktionen beteiligt sind, wirkt Vitamin D nicht wie ein klassisches Vitamin, sondern vielmehr als Hormon, das zahlreiche körperliche Prozesse regelt.
Dies sind die wichtigsten Wirkungsbereiche
- Wirkung auf das Immunsystem
- Wirkung auf das Erbgut/die DNA
- Wirkung auf den Mineralstoffhaushalt
- Wirkung auf Herz und Kreislauf
- Wirkung auf Nerven und Gehirn
- Wirkung auf Proliferation (Wachstum Vermehrung) und Differenzierung von Zellen
Aufgrund dieser verschiedenen Funktionen kann eine ungenügende Vitamin D-Zufuhr darum mit einer Vielzahl recht verschiedener Krankheiten assoziiert werden. Ein Vitamin-D-Mangel löst eine Kaskade von folgenschweren Veränderungen im Körper aus, welche dann zu diversen Symptomen und Krankheitsbildern führen können.
Es können hier nur einige genannt werden:
Autoimmunkrankheiten wie Multiple Sklerose oder Rheumatoide Arthritis, Unfruchtbarkeit und Geburtsfehler, Osteopenie und Osteoporose, Bluthochdruck und Kardiovaskuläre Krankheit, Neurodegenerative Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer, Psychische Krankheiten wie Depression oder bipolare Störung, chronische Schmerzen wie Fibromyalgie und Migräne, Krebs …
Lebenswichtig, einfach, kostengünstig!
Davon lässt sich unschwer ableiten, wie wichtig und auch wie einfach und kostengünstig eine genügende und regelmässige Zufuhr an Vitamin D wäre! Doch schon hier gehen die Meinungen auseinander. Das BAG gibt eine tägliche Menge von 800 IE für Erwachsene an, was aber aus Sicht der Vitamin D-Forscher mehr als deutlich zu wenig ist!
Im Winter können bedenkenlos 5000 IE pro Tag eingenommen werden, während im Sommer auf 3000 IE reduziert werden kann. Die Halbwertszeit des aktivierten Vitamin D ist max 24-48h. Deshalb ist es ratsam, es täglich zu sich zu nehmen und nicht wie oft angewandt einmal pro Woche oder sogar nur einmal im Monat. Bei einer Laborkontrolle wären Werte im Bereich von 100-150 nmol/l wünschenswert.
Prävention und Heilung
Neuste Erkenntnisse zeigen, dass Vitamin D nicht nur der Prävention verschiedenster Krankheitsbilder dient, was natürlich am wünschenswertesten ist, sondern sogar zur Heilung eben dieser Krankheiten beitragen kann!
Das zeigen die erstaunlichen Erfahrungen, die z.B. ein Prof. Dr. Cicero G. Coimbra mit von Autoimmunkrankheiten, insbesondere von Multiple Sklerose betroffenen Patienten macht. Dr. Coimbra und sein Team haben erfolgreich Tausende von Patienten mit dieser Autoimmunkrankheit behandelt, in vielen Fällen mit vollständiger Normalisierung aller Symptome und klinischen Parameter. Seine als „Coimbra-Protokoll“ bekannte Therapie stützt sich im Wesentlichen auf ein einziges Element: hochdosiertes Vitamin D. Mit dem sogenannten Coimbra-Protokoll kann in 95% aller Autoimmunerkrankungen inklusive MS eine völlige Freiheit von Symptomen erreicht werden. Dies muss selbstverständlich unter ärztlicher Kontrolle geschehen!
Neuste Erkenntnis: Vitamin D-Resistenz
Vitamin D wird heute mit einer grossen Anzahl von Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht. Ein Vitamin-D-Mangel führt zu einem ausufern entzündlicher Prozesse, was sich in chronischen Entzündungen und Autoimmunerkrankungen manifestiert. Die neusten Forschungen haben sogar gezeigt, dass Menschen mit Autoimmunkrankheiten aus genetischen Gründen teilweise gegen die Effekte von Vitamin D resistent sind (Vitamin D-Resistenz). Sie benötigen einen viel höheren Blutspiegel, um frei von der Aggression ihres eigenen Immunsystems zu sein. Es gilt also zu beachten, dass wenn gewisse Menschen auch trotz regelmässiger Vitamin D-Zufuhr nicht die gewünschten Blutspiegel erreichen, an eine Resistenz gedacht werden sollte. In diesen Fällen muss die Dosis individuell mit engmaschigen Laborkontrollen eingestellt werden
Zusammenfassend ist Vitamin D als ein zentrales Element der Gesundheit anzusehen, dessen Tragweite und Potenzial wir wohl gerade erst begreifen.
Mein Tipp ist also; bei der Zufuhr von Vitamin D nicht knausern!