Voluntastrole
Dr.med. Heinz Lüscher
Als Voluntastrole werden sekundäre Pflanzenstoffe bezeichnet, wie sie in Zitrusfrüchten, Kamille oder Kakao enthalten sind. Sie wirken antioxidativ, entzündungshemmend und neuroprotektiv. Deshalb können sie bei Erkrankungen des Gehirns wie Alzheimer oder Parkinson, nach einem Hirnschlag oder einer anderen Hirnverletzung, aber auch bei depressiven Erkrankungen eingesetzt werden.
Das Gehirn
Das menschliche Gehirn ist die Steuerzentrale unseres Körpers und von erstaunlicher Komplexität! Es handelt sich um ein wundervolles Netzwerk aus Milliarden von Nervenzellen (Neuronen). Als übergeordnete Kontrollinstanz koordiniert und kontrolliert es nicht nur Tag und Nacht alle Informationen, die uns die Umwelt liefert. Es ist auch zentral für das reibungslose Funktionieren aller Organe sowie ein sinnvolles Verhalten. Informationen aus dem Körper oder der Umwelt gelangen z.B. in Form von Hormonen über das Blut oder als elektrische Impulse aus den Sinneszellen über Nervenbahnen ins Gehirn, wo sie bewertet und verarbeitet werden. Das Gehirn sendet als Reaktion entsprechende Signale aus: Zum Beispiel an Muskeln, dass sie eine bestimmte Bewegung ausführen, oder an Drüsen, dass die korrekten Mengen an Sekreten produziert werden, oder an Sinnesorgane, um Reize aus der Umwelt zu beantworten und vieles mehr.
Voluntastrole im Video
Erfahre mehr über Voluntastrole und die enthaltenen Vitalstoffe im Video mit Dr. med. Heinz Lüscher.
Beeinträchtigungen des Gehirns
Ist das Gehirn beeinträchtigt, können die Folgen sehr einschneidend sein. Mögliche Beeinträchtigungen sind zum Beispiel:
- Postkommotionelles Syndrom (Post-concussion syndrome), eine Vielzahl an Folgeerscheinungen im körperlichen, mentalen und emotionalen Bereich nach einer Hirnverletzung (z.B. nach einem Unfall)
- Neurodegenerative Erkrankung (z.B. Alzheimer, Parkinson)
- Hirninfarkt (auch Hirnschlag oder Apoplexie) mit den verschiedensten Auswirkungen je nach Lage des Infarkts
- Depression
Neuroinflammation
Diese verschiedenen Krankheitsbilder haben sicher eines gemeinsam: Sie verändern das Leben eines Menschen und jenes seines Umfelds je nach Beeinträchtigung stark. Aber es gibt noch eine andere Gemeinsamkeit: Sie führen alle zu Neuroinflammation. Dabei handelt es sich um eine Entzündung von Nervengewebe, im engeren Sinn eine chronische Entzündung des zentralen Nervensystems. Hirnverletzungen aller Art lösen eine neuroinflammatorische Kaskade aus, die zu erheblichen neuronalen Schäden beiträgt und zu vorübergehenden oder dauerhaften kognitiven, körperlichen und/oder psychosozialen Beeinträchtigungen führt. Auch neurodegenerative Krankheiten gehen mit einer Entzündung von Nervengewebe einher. Nach neusten Erkenntnissen spielt Neuroinflammation auch eine massgebliche Rolle bei der Entwicklung von Depressionen. Wissenschaftler des Centre for Addiction and Mental Health in Toronto und der University of Toronto haben im Fachjournal JAMA Psychiatry eine Studie vorgestellt, die zeigt, dass bei Patienten mit Depressionen im Gehirn eine Entzündung auftritt, deren Intensität mit dem Ausmass der Depressionen in Verbindung steht[1].
Behandlung mit Phytonährstoffen
Noch eine weitere Gemeinsamkeit kann all diesen Krankheitsbildern zugeschrieben werden: Die Behandlung ist immer herausfordernd, langwierig und die Ergebnisse oft nicht wirklich zufriedenstellend! Eine Ergänzung zur Unterstützung des Gehirns könnte auch hier aus der Natur kommen. Die aktuelle Forschung in Psychiatrie und Neurologie zeigt zunehmend, dass eine Reihe von Phytonährstoffen eine wichtige Rolle bei der Regeneration des Gehirns haben.
Mit einer Mischung aus ausgewählten sekundären Pflanzenstoffen, die sich unter anderem gegen die erwähnte zerstörerische Entzündung richten, können die schwerwiegenden Auswirkungen der Neuroinflammation reduziert werden. Dabei spielen die hohe antioxidative und entzündungshemmende Wirkung eine grosse Rolle. Oxidative Vorgänge sind nämlich an der Entstehung vieler Krankheiten beteiligt, u.a. an chronischen Entzündungen und Neurodegeneration. Zudem wirken die Inhaltsstoffe sich aber auch neuroprotektiv aus und schützen so die Neuronen.
Voluntastrole – spezifische sekundäre Pflanzenstoffe
Die Entdecker um Dr. Brian A. Schaefer schlagen für eine bestimmte Klasse von sekundären Pflanzenstoffen (Secondary Plant Metabolites, SPM) den Namen Voluntastrole vor. Voluntastrole sind demnach eine Kombination aus ausgewählten isolierten sekundären Pflanzenstoffen aus verschiedenen Pflanzen, die synergistisch zusammenwirken und Einfluss auf die Gehirngesundheit nehmen. Jeder einzelne Wirkstoff wurde aufgrund seiner wissenschaftlich belegten Eigenschaften ausgewählt. Sekundäre Pflanzenstoffe spielen für die Pflanzen eine wichtige Rolle bei der Anpassung an ihre Umwelt und schützen sie vor Schädlingen, Mikroorganismen oder Fressfeinden. Gleichzeitig stellen sie aber auch eine wichtige Quelle für die Herstellung von Naturarzneimitteln dar, da sie auch im menschlichen Körper viele positive Wirkungen haben. Genau das haben sich die Entdecker der Voluntastrole zunutze gemacht. Epidemiologische und experimentelle Studien zeigen, dass die Modulation der Entzündungsreaktion durch natürliche Phytomoleküle, wie sie in Voluntastrols enthalten sind, eine wichtige Rolle spielt bei der Prävention und Behandlung vieler chronischer entzündlicher Erkrankungen, einschliesslich Depressionen und verminderter Belastbarkeit des Gehirns. Die sekundären Pflanzenstoffe lösen dabei eine Reaktion aus, die wiederum eine Kaskade von Neurotransmittern auslöst, die zu einer Verbesserung der Situation führen. Darüber hinaus unterstützen die Phytonährstoffe die Blutzirkulation im Gehirn. Voluntastrols wurden im Einklang mit den neusten wissenschaftlichen Forschungen zu den Ursachen von Stimmungsschwankungen und zur Aufrechterhaltung der Gehirngesundheit entwickelt.
Inhaltstoffe
Voluntastrols umfassen eine einzigartige, geschützte Mischung aus sekundären Pflanzenstoffen (Secondary Plant Metabolites, SPM), die nachstehend genauer beschrieben werden:
- Mehrere isolierte SPM-Extrakte aus Citrus-Bioflavonoiden aus Citrus reticulata (Mandarine), Citrus aurantiifolia (echte Limette), Citrus sinensis (Orange) und Citrus limon (Zitrone).
- Isolierte SPM-Extrakte aus Matricaria chamomilla (echte Kamille)
- Isolierte SPM- Extrakte aus Theobroma cacao (Kakao).
Citrus-Bioflavonoide
Citrus-Bioflavonoide ist ein Sammelbegriff für verschiedene Flavonoide, die in Citrusfrüchten vorkommen. Man findet sie vorwiegend in deren Schalen, sie tragen zur Farbe sowie zum Geruch und Geschmack der Zitrusfrüchte bei. Einzelne Citrus-Bioflavonoide können sich in ihrer Wirkung unterscheiden, eines haben sie aber gemeinsam; sie sind sehr starke Antioxidantien und wirken entzündungshemmend. Sie haben zudem neuroprotektive Eigenschaften (Zellschutz der Nervenzellen) und das Potenzial, die Neurodegeneration zu hemmen. Auch sagt man ihnen positive Auswirkungen auf das Gefässsystem nach, was zu Verbesserungen im zerebrovaskulären Blutfluss (Hirndurchblutung) führt.
Echte Kamille (Matricaria chamomilla)
Die echte Kamille ist eine allseits bekannte und sehr vielseitige Heilpflanze. Im Gegensatz zu anderen Kamillenarten weist die echte Kamille einen hohlen Blütenboden auf und riecht charakteristisch. Sie gehört zu den Korbblütlern (Asteraceae), blüht von Mai bis September und kommt inzwischen in fast ganz Europa, sowie Westasien vor. Die Kamille ist unter anderem bekannt für ihre entzündungshemmende Wirkung. Zudem enthalten Kamillenblüten auch Flavonoide, deren Wirkungen wir nun bereits kennen.
Kakao (Theobroma cacao)
Der Kakaobaum (Theobroma cacao), ein immergrüner Unterholzbaum, gedeiht nur unter bestimmten klimatischen Bedingungen in tropischen Regionen. Seine rund 20 cm langen und bis zu 10 cm dicken, ledrig-holzigen Früchte enthalten 25 bis 50 bohnenförmige Samen: Die Kakaobohnen. In unseren Breitengraden ist die Verwendung der Kakaobohnen vor allem für die Zubereitung von Schokolade bekannt. Von den indigenen Völkern Mittelamerikas, insbesondere der Azteken, wurden sie jedoch nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch als Medizin und natürliches Stimulans genutzt. Die gesunden braunen Bohnen enthalten unter anderem reichlich sekundäre Pflanzenstoffe wie unsere nun bestens bekannten Flavonoide. Aber auch Aminosäuren, von denen einige als Bausteine von Neurotransmittern (neuronale Botenstoffe) dienen. Beispiele dazu sind: Endorphine, Dopamin, Serotonin und dessen Vorstufe Tryptophan sowie Phenylethylamin. Endorphine können weit mehr als Schmerzen dämpfen. Sie wirken auch beruhigend, sorgen für besseren Schlaf, hemmen Stress, und sorgen für ein heiteres Gemüt. Dopamin steuert Antrieb, Interesse und Tatendrang. Serotonin hilft, die Psyche zu stabilisieren; es sorgt für Gelassenheit, Harmonie und Zufriedenheit. Phenylethylamin ist bei Verliebten erhöht messbar und sorgt für die sogenannten Schmetterlinge im Bauch. Ein weiterer Inhaltsstoff des Kakaos ist Theobromin, welches eine ähnliche Wirkung wie Koffein zeigt, wenn auch etwas milder ausfallend. Es wirkt unter anderem aufputschend, gefässerweiternd und herzstimulierend, entspannend auf die glatte Muskulatur und zudem stimmungsaufhellend. Dies ist also tatsächlich ein «Glücksgefühl-Cocktail», der in diesen unauffällig aussehenden Kakaobohnen steckt!
Grossartige Wirkung – ohne Nebenwirkungen
Wie so oft können die Wirkstoffe verschiedener Pflanzen in der richtigen Zusammensetzung in kraftvoller Synergie zusammenwirken und dies sogar praktisch ohne Nebenwirkungen. Nur bei der Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten oder bei Hypotonie sollte beachtet werden, dass die als Voluntastrole bezeichneten Pflanzenstoffe in gewissen Fällen den Blutdruck senken können.
[1] 1. Setiawan E et al. (2015): Role of translocator protein density, a marker of neuroinflammation, in the brain during major depressive episodes. JAMA Psychiatry. 2015 Mar;72(3):268-75