Calcium
Dr. med. Heinz Lüscher
Calcium ist der mengenmässig am stärksten vertretene Mineralstoff im menschlichen Körper. Der grösste Teil davon befindet sich gebunden in den Knochen und verleiht dir eine gesunde Stabilität. Es hat jedoch viele weitere wichtige Funktionen im Organismus.
Was ist Calcium?
Beim Mineralstoff Calcium handelt es sich um ein sogenanntes Mengenelement. Das bedeutet, dass der Stoff nicht nur in kleinen Spuren (wie bei den Spurenelementen) im menschlichen Körper vorkommt, sondern in beträchtlichen Mengen. Bei Erwachsenen macht es 1 bis 2 Prozent des Körpergewichts aus und ist damit der mengenmässig am stärksten vertretene Mineralstoff im Organismus. Rund 99 Prozent befinden sich gebunden in Knochen (und Zähnen). Einerseits verleiht Calcium Knochen und Zähnen Stabilität und Festigkeit, gleichzeitig dienen die Knochen als Calciumspeicher. Der kleine Rest von einem Prozent verteilt sich vor allem auf die Zellen und mit nur noch etwa 0,1 Prozent auf den Extrazellularraum zwischen den Zellen.
Welche Aufgaben hat Calcium im Körper?
Der Mineralstoff ist an diversen wichtigen Aufgaben im Körper beteiligt. Knochen und Zähne bestehen zu einem grossen Teil aus verschiedenen Calcium-Verbindungen. Entsprechend wichtig ist es für deren Stabilität. Aus diesem Grund steht bei einer Osteoporose schulmedizinisch die Behandlung mit Calcium im Vordergrund. Es spielt aber auch eine entscheidende Rolle bei der Erregung von Muskeln und Nerven. Gerät der Calciumspiegel aus dem Gleichgewicht, kann dies zu Muskelkrämpfen oder neurologischen Problemen führen. Der Mineralstoff ist überdies an der Blutgerinnung beteiligt. Prothrombin, einer der Blutgerinnungsfaktoren kann nur mithilfe von Calcium in seine aktive Form Thrombin umgewandelt werden. Es ist zudem wichtig für die Regulation des Säure-Basen-Haushalts. Unser Blut beispielsweise muss konstant einen leicht basischen Wert haben. Sinkt der Blut-pH-Wert unter eine bestimmte Grenze, wird zu dessen Ausgleich Calcium aus den Knochen gelöst, um zu verhindern, dass das Blut «sauer» wird. Dies hätte lebensbedrohliche Konsequenzen, da der Blut-pH-Wert unter anderem die Atemfrequenz und den Sauerstofftransport (mit den roten Blutkörperchen) beeinflusst. Weiter wird Calcium für den Glykogen-Stoffwechsel, bei der Zellteilung und auch bei der Aktivierung einiger Enzyme und Hormone benötigt.
Calcium im Video
Erfahren mehr über Calcium und die enthaltenen Vitalstoffe im Video mit Dr. med. Heinz Lüscher.
Wo findet sich Calcium in der der Ernährung?
Die wichtigsten Quellen sind Milch und Milchprodukte (insbesondere Hartkäse). Wer auf Milchprodukte verzichten will oder muss, kann Calcium auch aus einigen vorwiegend grünen Gemüsesorten wie beispielsweise Broccoli, Grünkohl oder Rucola beziehen. Mit einem erstaunlich hohen Gehalt trumpft die Brennnessel, die sich aber wohl eher weniger zum regelmässigen Verzehr eignet. Aber auch viele weitere hiesige Wildpflanzen sind eine wertvolle Calcium-Quelle wie auch die Blätter des Moringa-Baums aus dem fernen Afrika. Weiter findet sich in Mohn, Chiasamen, Mandeln und Nüssen Calcium. Wer sich zusätzlich über Getränke mit dem Mineralstoff versorgen möchte, sollte Mineralwasser mit einem Calcium-Gehalt von mindestens 150 mg/l bevorzugen.
Calcium-Mangel: Hypocalcämie
Aus meiner Erfahrung aus der Praxis kann ich sagen, dass hierzulande ein Mangel (Hypocalcämie) sehr selten ist. Unsere «milchgeprägte» Ernährung versorgt uns im Normalfall mit ausreichenden Mengen. Ein erhöhtes Risiko besteht am ehesten bei Kindern in den Wachstumsphasen, bei Schwangeren und Stillenden, Frauen während und nach der Menopause und Menschen mit Laktoseintoleranz. Bei einem Mangel wird das Calcium, welches der Körper für andere Aufgaben benötigt, aus den Knochen gelöst, was zu Osteoporose («Knochenschwund») führen kann. In diesem Zusammenhang muss unbedingt beachtet werden, dass Calcium vom Körper nur dann ausreichend aufgenommen werden kann, wenn eine optimale Versorgung mit Vitamin D besteht!
Osteoporose ist eine häufige Erkrankung des Knochens, welche v.a. ältere Frauen betrifft. Sie kann behandelt (oder noch besser vermieden) werden durch die Einnahme von Vitamin D Vitamin D3 (3000-4000 IE pro Tag) und Vitamin K2 (200 Mikrogramm). Diese beiden Vitamine ergänzen sich gegenseitig und fördern synergistisch die Remineralisierung der Knochen. Weiter muss auf eine ausreichende Versorgung mit Magnesium (400-800 mg) geachtet werden. Die gängige Behandlung mit Calcium und zu niedrig dosiertem Vitamin D (meist nur 800 IE) ist leider mehr oder weniger wirkungslos.
Calcium-Überschuss: Hypercalcämie
Ein erhöhter Calcium-Spiegel im Blut (Hypercalcämie) ist eine höchst selten anzutreffende Erkrankung, bei der die Ursache gefunden werden muss. Gewisse Erkrankungen der Niere oder der Schilddrüse oder die Einnahme von Medikamenten wie beispielsweise Diuretika können den Spiegel ansteigen lassen. In einem fortgeschrittenen Stadium kann eine Hypercalcämie zu Nierensteinen bis hin zu Nierenversagen führen.
In welchem Fall soll Calcium als Nahrungsergänzung zugeführt werden?
Bei einem Verdacht auf einen Mangel ist zu empfehlen, diesen durch eine Laboruntersuchung bestätigen zu lassen. Wenn tatsächlich ein Mangel besteht, empfehle ich ein Produkt, welches eine Kombination zweier verschiedener Calcium-Salze vereint. Liegt eine anorganische und eine organische Quelle vor, wird eine unterschiedlich schnelle Metabolisierung im Körper erreicht. Das bedeutet, dass ein länger anhaltender und höherer Calcium-Spiegel gegeben ist und somit mehr Zeit für den Einbau in die Knochen. Mit der Form von Calciumcarbonat bietet sich eine anorganisch gebundene und mit Calcium-Lactat-Gluconat eine organisch gebundene Quelle an. Ein Nahrungsergänzungsmittel mit Calcium, welches zusätzlich Magnesium und Vitamin D3 enthält, bietet weitere Vorteile, da die Stoffe synergistisch wirken. Auch Zink und Vitamin C sind gute Begleiter, weil auch sie die Funktionen von Calcium unterstützen.
Dosierungsempfehlung
Ich empfehle ein Produkt, das oben genannte Inhaltsstoffe in praktischen Sticks enthält. Davon benötigt es pro Tag je nach Situation 1-2 Sticks (à insgesamt je 3,2g).
Endlich schreibt mal jemand verständlichen Klartext, was es mit Calcium und den Vitaminen D und K auf sich hat, was leider die wenigsten Ärzte wissen (2022!), obwohl es seit Jahrzehnten bekannt ist und nach meiner persönlichen Erfahrung & Beobachtung genau zutrifft: Als Kinesiologin erlebte ich oft, dass der Muskeltest eine schwache Reaktion auf (Kuh-)Milch zeigt, gerade bei AllergikerInnen, was sich dadurch erklärt, dass das Calcium aus der Milch nicht gut vom erwachsenen menschlichen Körper aufgenommen werden kann. Kaum einer will es glauben, weil die Werbung der ‘Milch-Industrie’ wirkt: Arteriosklerose, Thrombosen, Schlaganfälle, Herzinfarkte, … und erst neulich behauptete eine ganz schlaue Ärztin, ich dürfte kein Vitamin K zu mir nehmen, weil ich vor über 40 Jahren eine Thrombose hatte! Das Wesentlichste wäre doch, das Kraut gegen die menschliche Ignoranz zu finden! Ich wünsch Euch viel Erfolg damit! 😀
Liebe Frau Ziegler, vielen Dank für Ihre informativen Zeilen. Es freut uns, dass Ihnen unsere Texte gefallen. Beste Grüsse, Ihr Vitalstoffmedizin-Team