Psychoneuroimmunologie (PNI)
Dr. med. Heinz Lüscher
Die Psychoneuroimmunologie (PNI) befasst sich mit den gegenseitigen Wechselwirkungen von Psyche, Nerven -und Immunsystem und es handelt sich dementsprechend um ein ganzheitlicheres Betrachten des Menschen. Wer sich geliebt fühlt, wird weniger krank. Ein waches Immunsystem unterstützt umgekehrt Psyche und Nerven. Diese Zusammenhänge können wir uns zunutze machen, auch bei der gezielten Auswahl von Vitalstoffen!
Die Psychoneuroimmunologie wurde vom amerikanischen Psychologen Robert Ader begründet, der 1974 nachwies, dass das Immunsystem mit dem zentralen Nervensystem zusammenarbeitet und lernfähig ist. Dazu verabreichte er Ratten eine Saccharin-Lösung gepaart mit dem Immunsuppressivum Cyclophosphamid. Nach einer Weile verabreichte er den Ratten nur noch das gesüsste Wasser. In der Folge wurden neben einer konditionierten Geschmacksaversion gegen die Saccharin-Lösung bei den konditionierten Versuchstieren eine verringerte Antikörperproduktion und eine erhöhte Mortalität festgestellt. Dies bedeutet, dass der Süssstoff, der ursprünglich keinen Einfluss auf die Immunfunktion hatte, nach dem Konditionierungslernen vergleichbare immunsuppressive* Wirkungen auslöste wie das Immunsuppressivum*. Somit konnte Ader zeigen, dass unser Immunsystem lernfähig ist. Seither hat sich die Psychoneuroimmunologie zu einem bedeutenden Gebiet moderner wissenschaftlicher Forschung entwickelt.
*Immunsuppression = Unterdrückung des Immunsystems. Die immunologische Aktivität des humoralen und/oder zellulären Immunsystems wird unterdrückt.
Ein noch relativ junges Wissenschaftsgebiet

Enge Verbindung von Psyche sowie Nerven- und Immunsystem
Die Psychoneuroimmunologie verbindet die Seele (Psycho), das Nervensystem (Neuro) und die körpereigenen Abwehrkräfte (Immunologie). Ihre Forschungsbefunde dokumentieren eindrucksvoll, dass diese drei Systeme in einem engen Informationsaustausch miteinander stehen. Dass Psyche und Nervensystem zusammenhängen, leuchtet intuitiv ein. Die enge Verbindung mit dem Immunsystem ist auf den ersten Blick überraschend. Doch zeigt sich, dass Botenstoffe des Nervensystems auf das Immunsystem wirken und umgekehrt Botenstoffe des Immunsystems auf das Nervensystem. Es gibt also bidirektionale Beziehungen zwischen dem Zentralnervensystem, dem endokrinen System (Hormonsystem) und dem Immunsystem. Schnittstellen dieser Regelkreise sind z.B. das Gehirn mit der Hirnanhangdrüse (Hypophyse), die Nebennieren und die Immunzellen. Aufgrund des Zusammenwirkens der Hormone ist die PNI eng verwandt mit der Psychoneuroendokrinologie, welche diese Wechselwirkungen näher untersucht.
Psyche hat direkte Auswirkungen auf das Immunsystem
Im Mittelpunkt der PNI steht die Wirkung der Psyche auf das Immunsystem, z.B. die Frage, warum chronischer Stress Immunfaktoren negativ beeinflussen kann. Weitere negative psychische Einflussfaktoren sind Angst, Sorgen oder Depression. Dabei ist festzuhalten, dass es konkrete Verbindungen gibt zwischen diesen Belastungsfaktoren und einem erhöhten Infektionsrisiko. Ein aktuelles Beispiel: Das Schüren von Angst vor einer Viruserkrankung steigert direkt die Empfänglichkeit gegenüber einer Infektion mit dem entsprechenden Virus! Auch die teils belastenden Massnahmen erzeugen Stress und wirken sich direkt auf Psyche, Nerven und Immunsystem aus. Vor diesem Hintergrund ist es eine interessante Feststellung, welche Verantwortliche der Wissenschaftssendung «Monitor» der ARD am 19. November 2009 zur Schweinegrippe tätigten: «Die eigentliche Pandemie ist die Angst vor ihr» (Link zum Video, zitierte Aussage kommt ganz am Schluss). Umgekehrt, und das ist die gute Nachricht, gibt es psychische Einflussfaktoren, welche das Immunsystem positiv beeinflussen. Zu nennen sind bspw. Optimismus, positives Denken, Selbstwert, soziale Bindungen und allgemein positive Gefühle. Wer sich z.B. angewöhnt, statt dem halbleeren das halbvolle Glas zu sehen, wer Dankbarkeit kultiviert und sich am Leben freut, beeinflusst sein Immunsystem positiv! Auf dieser Grundlage kann sich eine Positiv-Spirale in Gang setzen mit erfreulichen Resultaten auf den gesamten Menschen.
Chronischer Stress: entstehende Immundefizite und klinische Folgen (einige Beispiele)
- Vermindertes immunologisches Gedächtnis:
Verminderte Bildung von T-Zellen (gehören zu den Lymphozyten und spielen eine wichtige Rolle im menschlichen Immunsystem; erkennen Antigene)
Verminderte Reaktion von Natürlichen Killerzellen (NK), (gehören ebenfalls zu den Lymphozyten und können abnormale Zellen wie z.B. Krebszellen oder virusinfizierte Zellen erkennen und abtöten) - Hinweise für die Reaktivierung von latenten Herpesvirusinfektionen (z. B. Epstein-Barr-Virus)
- Verminderter Impferfolg (Antikörper, T-Zellreaktion) nach Influenza-Vakzination
- Verstärkt auftretende Infektionen nach Impfungen
- Vermehrte Atemwegsinfektionen, vermehrte Krankheitstage

Den «Wohlfühl-Knopf» im Menschen betätigen
Selbstverständlich ist die PNI eng mit psychotherapeutischen Interventionen wie beispielsweise Meditation, Stressmanagement etc. verknüpft. PNI ohne psychotherapeutischen Ansatz oder psychische Intervention zu betreiben, bedeutet das «P» in PNI zu vergessen! Auch Entspannungsübungen, kognitives Training oder Bewegung gehören dazu. Alle diese Massnahmen haben eines gemeinsam: Sie sollen einen Hebel im Kopf umlegen, einen „Wohlfühl-Knopf“ auslösen, die Einstellung zum Leben generell und zu Krankheit oder Gesundheit positiv verändern. Sicherlich spielt dabei auch ein Placebo-Effekt eine Rolle, der in diesem Fall jedoch absolut erwünscht ist und den wir uns zunutze machen können.
Wer sich geliebt fühlt, wird weniger krank.
Unbekannt
Ganzheitliche Betrachtung des Menschen
Die Psychoneuroimmunologie arbeitet naturgemäss interdisziplinär und macht u.a. Anleihen bei Psychologie, Neurologie, Immunologie, Endokrinologie (befasst sich mit Hormonen), Soziologie, Sport- und Ernährungswissenschaften bis hin zu Religionswissenschaft und Theologie. Ihre Anwendungsgebiete sind u.a. Infektanfälligkeit, Wechseljahresbeschwerden, Altersbeschwerden, psychische Instabilität oder Rekonvaleszenz. Sie kann prophylaktisch oder in akuten Fällen zum Einsatz kommen. Die WHO definiert Gesundheit als ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen. Zusammengefasst ist die PNI eine innovative, junge und moderne Fachrichtung, die diesem alten, bewährten und ganzheitlich wohltuenden Grundsatz folgt.

Den Körper nach Impfungen ganzheitlich unterstützen
Aktuell erreichen uns viele Anfragen, ob und wie sich die verschiedenen Impfstoffe gegen Covid ausleiten liessen. Hierzu sind wir skeptisch. Ist eine Impfung erst einmal im Körper, ist sie nur schwer „hinauszukriegen“. Was wir jedoch tun können, ist gezielt jene Systeme zu stärken, welche von möglichen Impfnebenfolgen betroffen sein könnten. Dabei stehen wiederum Psyche, Nerven- und Immunsystem im Vordergrund. So ist das Spikeprotein membrantoxisch und somit immer auch neurotoxisch. Wenn wir jedoch Psyche, Nerven- und Immunsystem gezielt stärken und unterstützen können und uns dabei die durch die PNI etablierten Verbindungen zwischen diesen Systemen zunutze machen, können wir negative Impffolgen ganz entscheidend abschwächen und mildern, stärken nebenher das Immunsystem, werden widerstandsfähiger und setzen wiederum oben erwähnte Positivspirale in Gang. Entsprechend ist es so wichtig, dass wir voller Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft schauen.
Mögliche Wirkstoffe als Nahrungsergänzung
PNI-relevante Produkte müssen also gleichzeitig auf Psyche, Nerven und das Immunsystem einwirken. Die Gleichzeitigkeit ist dabei wichtig, weil sich nur dann die nötigen und erwünschten Synergien einstellen. In Frage kommt zunächst eine gute Grundversorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, z.B. durch ein möglichst naturnahes, vitalisierendes Multipräparat. Seine Wirkstoffe stärken Psyche, Nerven und Immunsystem, wirken antioxidativ, geben Energie und tragen so zu Lebensqualität und Lebensfreude bei.
Weiter ist ein guter Entzündungshemmer hilfreich, um ein Überschiessen des Immunsystems zu verhindern und angegriffene Nerven zu schützen. Als „Protect Boost“ kann hierbei beispielsweise Kurkuma eingesetzt werden, dessen Inhaltsstoffe sehr gute entzündungshemmende Wirkungen zeigen. Etwas Grüntee, vorzugsweise Matcha-Pulver, verstärkt die anti-inflammatorische Wirkung.
Schliesslich ist eine Mischung weiterer Inhaltsstoffe denkbar, um die Lebensqualität weiter zu steigern („Quality Boost“) und somit wie beschrieben eine Positivspirale bezüglich Psyche, Nerven und Immunsystem auszulösen. In Frage kommen beispielsweise Löwenzahnextrakt (entzündungshemmend, hemmt Interleukin-6), Traubenkernextrakt (gefässschützend, antioxidativ), Reishi-Sporen-Pulver (nervenschützend), Quercetin (z.B. aus dem japanischen Schnurbaum, antioxidativ), Braunalgenextrakt (entgiftend, immunstärkend, herzschützend) oder Rosenwurz-Extrakt (stimmungsaufhellend, stressmindernd). Mit diesem bunten Strauss an Möglichkeiten können wir Psyche, Nerven- und Immunsystem zusätzlich unterstützen!

Anwendungsgebiete der erwähnten Wirkstoffe und PNI
Grundsätzlich ist eine prophylaktische sowie akute Anwendung möglich:
- Infektanfälligkeit
- Wechseljahresbeschwerden
- Altersbeschwerden
- Psychische Instabilität
- Rekonvaleszenz
- Nach medizinischen Eingriffen, Medikationen, Impfungen, Verletzungen etc.
Dauer der Einnahme
Solange nötig oder z.B. für drei Monate nach der Impfung
Positive, ganzheitliche Auswirkungen
Insgesamt sollen PNI-Produkte also gleichzeitig auf Psyche, Nerven und Immunsystem einwirken. Sie verfolgen einen ganzheitlichen und integrativen Ansatz. Es soll ein eigentlicher «Wohlfühlknopf» im Menschen getroffen werden mit positiven Auswirkungen auf Robustheit gegenüber Infekten, neurologische Gesundheit, psychische und emotionale Stabilität, Resilienz sowie raschere und vollständigere Rekonvaleszenz. Gut zu wissen, dass sich die Immunaktivität durch psychologische Interventionen gezielt unterstützen lässt und dass ein waches Immunsystem gleichzeitig Psyche und die Nerven unterstützt.