Immer wieder werden die positiven Wirkungen von Mikronährstoffen (z.B. Vitamine und Mineralstoffe) heruntergespielt und die Einnahme solcher Präparate fast schon ins Lächerliche gezogen. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen die Menschen auf der Suche nach natürlichen Produkten sind, die ihren Körper, insbesondere ihr Immunsystem, unterstützen könnten, scheint es die Strategie der Pharmaindustrie und Co zu sein, die Leute möglichst von Nahrungsergänzungsmitteln fernzuhalten oder sie sogar davor abzuschrecken. Leider lassen sich gewisse Medien da mithineinziehen und veröffentlichen sehr einseitige Informationen, welche mit genauso einseitigen Studien bekräftigt werden.
So beispielsweise auch der im Februar 2022 veröffentlichte Bericht im «Gesundheitstipp» mit dem Titel: «Pillen, die man sich sparen kann – Vitaminpräparate bringen Gesunden nichts – das zeigt eine neue Studie». Es geht um eine Übersichtsstudie, welche belegen soll, dass Multivitaminpräparate nichts gegen Atemwegsinfekte nützen.
Da liest man abschliessend: Wer sich vor Schnupfen und Co. schützen will, sollte deshalb nicht auf Präparate vertrauen. Die Ernährungswissenschafterin Sabine Rohrmann von der Uni Zürich sagt: «Es funktioniert nicht, nur ein paar Tabletten einzuwerfen.» Das Immunsystem brauche verschiedenste Nährstoffe, nicht nur einzelne Vitamine und Mineralien. Auch Gesundheitstipp-Arzt Thomas Walser sagt: «Präparate ersetzen einen gesunden Lebensstil nicht.» Dazu zählen eine abwechslungsreiche Ernährung sowie genügend Schlaf.
Da bin ich grundsätzlich gleicher Meinung, möchte das jedoch noch ergänzen. Selbstverständlich bringt es nichts, wenn wir nur «Tabletten einwerfen», wie es Frau Rohrmann etwas despektierlich ausdrückt. Ich nenne die Präparate nicht «Tabletten», denn darunter verstehe ich Medikamente (von denen sehr viele Leute übrigens, von Ärzten verordnet, zuhauf «einwerfen», dies häufig verbunden mit diversen Nebenwirkungen, doch das ist schon wieder ein anderes Thema)! Ich spreche von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM). Wie das Wort so schön erklärt, handelt es sich erstens um «Nahrung» (bzw. um das, was eigentlich darin sein sollte, damit wir gesund bleiben oder es wieder werden) und zweitens um eine «Ergänzung». Eine Ergänzung zu einer gesunden Ernährung. Wenn wir uns hingegen neben der Einnahme von NEM nur von Fast-Food ernähren, bringt es tatsächlich nicht sehr viel. Dem Gesundheitstipp von «Gesundheitstipp»-Arzt Thomas Walser «Präparate ersetzen einen gesunden Lebensstil nicht», stimme ich deshalb ebenfalls zu. Wenn wir uns höchstens von der Wohnung zum Auto und vom Sofa bis zum Kühlschrank bewegen, nachts kaum schlafen und tagsüber dauergestresst sind, nützen auch Nahrungsergänzungsmittel nur bedingt. Ein gesundheitsbewusster Lebensstil mit einer nährstoffreichen Ernährung, moderater Bewegung (möglichst an der frischen Luft), genügend Erholung und Schlaf und möglichst wenig Stress sind nötig, wenn unser Körper lange vital, leistungsfähig und unser Immunsystem auf Hochtouren funktionieren soll.
Im «Gesundheitstipp» wird dazu folgende Empfehlung gegeben (welche ich ebenfalls gerne ergänze):
So schützen Sie sich vor Infekten:
- Sorgen Sie für Abwechslung auf dem Teller: Essen Sie viel Gemüse, Früchte, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. Ergänzung: Besonders das Gemüse und das Obst (am besten aber alle Lebensmittel) sollten frisch, saisonal und in Bio-Qualität sein, damit Sie die wichtigen Mikronährstoffe, welche Ihr Körper (und Ihr Immunsystem) dringend benötigt, auch wirklich enthalten und Sie möglichst keine schädlichen Giftstoffe zu sich nehmen!
- Verzichten Sie auf Tabak und viel Alkohol.
- Schlafen Sie sieben bis acht Stunden pro Nacht. Ergänzung: Sorgen Sie auch tagsüber und besonders abends möglichst für Zeiten der Ruhe und Entspannung (ohne Handy und Co).
- Bewegen Sie sich jeden Tag an der frischen Luft, am besten bei Sonnenschein. Ergänzung: Da die Sonne nicht immer scheint, auch bei schlechtem Wetter nach draussen gehen, ziehen Sie sich einfach entsprechend an. Bewegung kann gut auch praktisch im Alltag umgesetzt werden: Zu Fuss oder mit dem Fahrrad zur Arbeit, Treppe statt Lift, usw. Warum nicht eine Besprechung mit einem gemeinsamen zügigen Spaziergang verbinden? Seien Sie kreativ!
- Waschen Sie regelmässig die Hände. Greifen Sie mit ungewaschenen Händen nicht ins Gesicht. Ergänzung: Achten Sie aber auf eine hautfreundliche Seife. Oft gewaschene Hände benötigen zusätzlich eine gute Pflege. Händedesinfektionsmittel sind im normalen Alltag unnötig und schaden der Haut.
- Meiden Sie grosse Menschenmengen. Ergänzung: Denken Sie aber unbedingt auch daran, gute Beziehungen zu pflegen, was sich positiv auf Ihre Psyche und ihr Immunsystem auswirkt.
- Ergänzung: Lassen Sie sich von einer Fachperson, die sich mit Vitalstoffen auskennt, beraten, welche NEM sich für Ihren Fall eignen. Was ich grundsätzlich jedermann in unseren Breitengraden empfehlen kann, auch wenn er sich gesund fühlt, sind Vitamin D (ca. 5000 IE/Tag) und Omega-3-Fettsäuren (ca. 2g/Tag in einem hochwertigen Fischöl).
Wo ich dem «Gesundheitstipp» und ähnlichen Berichten rigoros widersprechen muss, ist die Aussage, dass diese Tipps reichen und man sich die Nahrungsergänzungsmittel sparen soll! Leider ist es heutzutage so, dass man mit gesunder Ernährung allein nicht mehr auf eine genügende Menge an benötigten Mikronährstoffe kommt. Das wird zwar von Ärzten und anderen Fachpersonen im Gesundheitswesen immer wieder betont, ist aber schlicht ein alter Zopf (das war vielleicht vor 100 Jahren noch so). Unterdessen haben sich unsere Nahrungsmittel jedoch durch den intensiven konventionellen Anbau stark verändert; sie enthalten nicht nur bedeutend weniger Nährstoffe, sondern sind auch noch mit Pestiziden belastet. Bei Bio-Produkten ist das zwar um einiges besser, doch auch diese Pflanzen wachsen nicht unter einer «Schutzglocke». Auch unser Lebensstil hat sich massiv verändert. Wir bewegen uns viel weniger als noch unsere Urgrosseltern, sind deutlich mehr Stress ausgesetzt und müssen mit einer Menge an Schadstoffen (Abgase, Elektrosmog, Pestizide u.v.m.) leben, wie keine Generation vor uns. Um zu entgiften, benötigt unser Körper umso mehr Mikronährstoffe!
Bei solchen Berichten wird zudem zur Bekräftigung oft und gerne auf Studien verwiesen. Natürlich sind Studien gut und wichtig, doch leider sind sie nicht selten sehr einseitig und vom «Auftraggeber» und dessen Überzeugung und Vorhaben beeinflusst. So wird eine von der Pharmaindustrie unterstützte Studie beispielsweise kaum das Ziel haben, verhältnismässig günstige Nahrungsergänzungsmittel gut wegkommen zu lassen. Nicht selten wird für Studien, die gewisse Mikronährstoffe unter die Lupe nehmen, schlicht und einfach deren Dosierung viel zu niedrig angesetzt, sodass tatsächlich das Ergebnis auch dementsprechend ernüchternd ausfällt. Häufig benötigen wir eine deutlich höhere Menge der Stoffe, als uns von den Medizinern empfohlen wird, insbesondere wenn man bereits krank ist.
Im «Gesundheitstipp liest man über die für den Bericht zugezogene Übersichtsstudie:
Doch jetzt zeigt eine grosse Übersichtsstudie aus den Niederlanden: Solche Produkte verhindern kaum Erkältungen und andere Infekte der Atemwege wie Grippe, Lungenentzündung oder Covid. Studienautorin Berber Vlieg vom OLVG-Spital in Amsterdam und ihr Team werteten 63 Studien mit rund 200000 Erwachsenen und Kindern aus. Das Fazit: «Die Präparate schützen Gesunde nicht oder nur wenig.»
Nun ist es aber so, dass es auch Hunderte Studien nachzulesen gibt, die positive, z.T. gar erstaunliche Fakten zu einzelnen Mikronährstoffen liefern. Im Internet kann jedermann beispielsweise unter pubmed.gov nach Studien suchen (einfach den gewünschten Mikronährstoffe im Suchfeld eingeben). Da kann man dann versuchen, sich seine eigene Meinung zu bilden, denn zu finden sind immer «positive» wie auch «negative» Ergebnisse.
So findet man beispielsweise nur schon zu Vitamin D in Bezug auf Atemwegserkrankungen sehr viele Studien, die belegen, dass derartige Infekte vermieden werden können oder dass die Erkrankung zumindest milder verläuft.
Mehr zu Vitamin D und weitere Studien dazu finden Sie hier: https://www.vitalstoffmedizin.ch/studien-belegen-es-vitamin-d-senkt-das-risiko-an-covid-19-zu-erkranken/
Was ebenfalls wichtig zu erwähnen ist, ist für welches Produkt man sich entscheidet. Nahrungsergänzung ist nicht Nahrungsergänzung, die Qualität geht weit auseinander und leider sind einige Hersteller ebenfalls mehr hinter dem Geld als hinter Ihrer Gesundheit her! Der Nahrungsmittel-Markt ist riesig und es ist für Kunden und Kundinnen oft nicht einfach, den Überblick zu behalten. Hier ist es wichtig, einen Anbieter zu finden, dem man vertraut. Sind die Inhaltsstoffe von hoher Qualität und sind auch wirklich genug davon in einem Produkt enthalten? Transparenz, Wissenschaftlichkeit und ein guter Kundenservice sind hier sicher wichtige Punkte, welche zu beachten sind. Bitte vergleichen Sie als Kunde/Kundin unbedingt die Angebote und fragen Sie bei Unsicherheiten nach.
Guten Tag, könnten Sie mir evtl. mitteilen, welche Schulmediziner auch noch die Vitalstoffmedizin im Kt. AG anwenden? Besten Dank FG B.Senn
Guten Tag! Melden Sie sich doch einmal bei Wisemed in Brugg (https://www.wisemed.ch/home-brugg)! Wir hoffen das hilft Ihnen weiter.