Dr. med. Heinz Lüscher
Auch bei Kindern und Jugendlichen gilt, wie bei Erwachsenen, dass eine Nahrungsergänzung eine “Ergänzung der Nahrung” ist, wie es der Begriff wunderbar erklärt. Eine gesunde Ernährung als Basis ist für unseren Nachwuchs sehr wichtig, wenn auch herausfordernd. Leider enthält die heutige Nahrung nicht mehr die geballte Ladung an Vitalstoffen wie noch vor einigen Jahrzehnten, was eine Studie mit Kindern und Jugendlichen beweist.
Nährstoffbedarf
Der Energiebedarf heranwachsender Kinder und Jugendlicher ist sehr hoch; sie sind im Wachstum, ihre Knochen, Muskeln, das Gehirn und die Organe müssen sich entwickeln, ihr Stoffwechsel arbeitet auf Hochtouren! Zudem sind sie normalerweise auch noch mehr in Bewegung als Erwachsene und müssen viel lernen. Um die nötige Energie für all das gewinnen zu können, braucht ihr junger Körper ein breites Angebot an Makro- und Mikronährstoffen, die er aus der Nahrung bezieht. Deshalb ist es auch so wichtig, dass die Ernährung von Kindern und Jugendlichen nährstoffreich ist. Dringend benötigte Mikronährstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe stecken z.B. in Gemüse, Obst, Beeren, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten. Auch Kohlenhydrate, Eiweisse und Fette sind sehr wichtige Nahrungsbestandteile, es kommt dabei allerdings sowohl auf die Qualität als auch auf die Quantität an. «Falsche» Fette, Zucker sowie schädliche Lebensmittelzusatzstoffe sollten äusserst geringgehalten werden, machen leider jedoch häufig in der heutigen Ernährung einen (zu) grossen Teil aus. Doch zugegeben; Kinder und Jugendliche zu gesundem Essen zu animieren, erfordert manchmal eine Extraportion Kreativität und Geduld!
Nährstoffmängel
Wie eine Studie* zeigt, weisen Kinder v.a. bei Vitamin B2, Vitamin D, Jod und Calcium kritische Werte auf, bei vegetarischer und veganer Ernährung kommt die Eisenversorgung noch dazu. Aber auch Zink, Selen, Magnesium und Omega-3-Fettsäuren und weitere Vitalstoffe sind in unseren Breitengraden Mangelware und es kann schwierig sein, den Bedarf abzudecken, sogar mit einer abwechslungsreichen Ernährung. Bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS können z.B. oft eklatante Mängel diverser Stoffe, insbesondere an Omega-3-Fettsäuren, festgestellt werden. Bei Kindern und Jugendlichen in der Entwicklung können sich Nährstoffmängel besonders negativ auswirken, weshalb die gezielte Supplementierung mit hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln in Erwägung gezogen werden kann. Einige Punkte sind jedoch zu beachten. Nahrungsergänzungsmittel dienen nicht dazu, eine ausgewogene Ernährung zu ersetzen, sondern um diese, wie es der Name sagt, zu ergänzen. Weiter ist es wichtig, dass die Produkte eine hohe Qualität haben und keine bedenklichen Zusatzstoffe enthalten. Die Ergänzungsmittel müssen auch nicht unbedingt in Form von lustigen Gummibärchen und bunten Tabletten daherkommen, solche Darreichungsformen erfordern nämlich fast immer den Einsatz von Zusatzstoffen (z.B. Überzugsstoffe, Trennstoffe, Geliermittel, Süssungsmittel).
Dosierungsvorschlag
Welche Nahrungsergänzung bei Ihrem Kind sinnvoll sein könnte, ist am besten individuell abzuklären und zu entscheiden. Für die Dosierung ist zu beachten, dass man den Bedarf bei Kindern nicht einfach nur dem Alter oder Körpergewicht anpassen sollte, da dieser im Verhältnis eher höher ist als bei Erwachsenen. Der folgende grobe Dosierungsvorschlag kann dabei helfen, die richtige Dosierung zu finden.
1-3 Jahre: 33% der Erwachsenendosierung (Selen 20%)
4-6 Jahre: 50% der Erwachsenendosierung (Selen 30%)
7-10 Jahre: 66% der Erwachsenendosierung (Selen 50%)
11-14 Jahre: 100% der Erwachsenendosierung (Selen 80%)
Ab 15 Jahren: 100% der Erwachsenendosierung
*VeChi-Youth-Studie: Querschnittsstudie zwischen Oktober 2017 und Januar 2019 mit insgesamt 401 Kindern / Jugendlichen zwischen 6 und 19 Jahren in Deutschland.
Bin Jg 56, wir bekamen Lebertran als Kinder. Und Mulgatol und Mulgatum. Man wusste schon in den 60ern um die fehlenden Stoffe in unserer Nahrung und in unseren Breitengraden.