Faszien sind das Bindegewebe, das unserem Körper Stabilität verleiht. Werden sie zu wenig beansprucht, werden sie unelastisch, was zu Schmerzen führen kann. Mit gezieltem und regelmässigem Training kann man dem entgegenwirken und die Faszien beweglich erhalten.
Schon mal von Faszien gehört?
Die Forschung nimmt sich dem lange vernachlässigten Gewebe an und jedes Fitnessstudio, das etwas auf sich hält, hat Faszientraining und Faszienrollen im Angebot. Doch um was handelt es sich dabei überhaupt? Faszien sind das Bindegewebe, das unserem Körper Form, Stabilität und Flexibilität verleiht. Sie überziehen Muskeln, Knochen und Organe mit einem feinmaschigen, zusammenhängenden Netz und bilden so den „Halteapparat” des ganzen Körpers.
Faszien können sich unabhängig von Muskeln zusammenziehen, sie speichern Energie und organisieren die Kraftübertragung der Muskeln. Sie enthalten sehr viel mehr Bewegungssensoren und Schmerzrezeptoren als z.B. Muskeln und Gelenke. Das Fasziengewebe ist eng mit dem vegetativen Nervensystem verbunden und sendet unablässig Signale ins Gehirn.
Verklebte Faszien
Sind die Faszien verklebt, verhärtet, verletzt oder verkürzt, kann das rasch zu Schmerzen führen, die sich im ganzen Organismus zeigen können. Mögliche Ursachen sind Unterforderung der Faszien infolge Bewegungsmangel oder ihre Überlastung durch zu viel oder einseitigen Sport. Die Faszien, die sonst geschmeidig übereinander gleiten, verfilzen, werden spröder und unelastisch. Sie können Signalstoffe aussenden, die wiederum zur Folge haben, dass Entzündungsstoffe ausgeschüttet werden. Mittlerweile mehren sich die Hinweise, dass Rückenschmerzen ohne erkennbare Ursache auf beschädigte Faszien zurückzuführen sein könnten. Auch Verspannungen im Nacken oder im Rücken können wegen verklebten Faszien entstehen.

Faszientraining
Die gute Nachricht: Probleme mit den Faszien lassen sich durch gezieltes Training verbessern. Das Ziel des Faszientrainings ist es stets, verklebte oder unelastische Bindegewebsstrukturen zu lösen. Werden die Faszien stimuliert, wird in den folgenden Tagen frisches, elastisches Kollagen produziert. Gemäss wissenschaftlichen Empfehlungen können schon 2x wöchentlich 10 Minuten Training etwas bringen. Für dauerhafte Erfolge brauche es ca. ein halbes Jahr, positiv fühlbar seien die Wirkungen aber von Anfang an.
Wie kann man die Faszien trainieren? Faszien lieben es, in fliessenden Bewegungen und über mehrere Körperregionen hinweg gedehnt und gestreckt zu werden. So bleiben sie geschmeidig und widerstandsfähig. Gut ist beispielsweise ein regelmässiges Ganzkörper-Stretching. Auch das Training auf einem hochwertigen Trampolin wird empfohlen. Auch Faszienrollen sind effizient. Sie können Verklebungen und Verspannungen tatsächlich lösen. Empfohlen wird zu Beginn eine Rolle mittlerer Härte, mit langsamen Rollbewegungen, am besten täglich. Das kann am Anfang etwas weh tun, doch sollten die Schmerzen rasch nachlassen, wenn sich die Verspannungen und Verklebungen zu lösen beginnen.