Migräne ist eine neurobiologisch bedingte Funktionsstörung des Gehirns, der Hirnhaut und der Blutgefässe im Gehirn. Während einer Migräne-Attacke kommt es zu einer vorübergehenden Fehlfunktion der schmerzregulierenden Systeme. Die betroffene Person reagiert überempfindlich gegenüber gewissen Reizen oder Triggern.
Dr. med. Heinz Lüscher
Was ist Migräne?
- Vermutlich Störung des Gleichgewichtszustands von Schmerzzentren im
Hirnstamm - «Migräne-Zentrum» im Hirnstamm reagiert überempfindlich auf Reize
- Migräneattacke beginnt mit Überaktivität von Nervenzellen im Hirnstamm (neurovaskuläre Theorie)
- C-Fasern des Trigeminusnervs senden Schmerzsignale ans Gehirn
- Vermehrte Ausschüttung von Botenstoffen, die eine Dehnung der Blutgefässe bewirken und die Gefässwände für Blutflüssigkeit durchgängig machen
- Aufschwemmung und eine Art Entzündung des Hirngewebes und Hirnhäute
- Mässige bis sehr starke Kopfschmerzen, meist einseitig, Dauer 4-72h, manchmal begleitet von Symptomen wie Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit, weniger häufig geht der Migräne eine sogenannte Aura mit neurologischen Symptomen voraus
Migräne kommt leider sehr häufig vor, rund 10 Prozent der Bevölkerung ist davon betroffen, Frauen etwa doppelt so häufig wie Männer. Die Kopfschmerzen treten bei vielen von ihnen so häufig und/oder stark auf, dass sie in ihrer Lebensqualität massiv eingeschränkt sind. Eine geeignete Therapie scheint sehr herausfordernd zu sein und bedauerlicherweise umfassen herkömmliche Therapiemassnahmen lediglich eine Bekämpfung der Symptome.
Migräneauslöser / Trigger
Es gibt zahlreiche mögliche Migräneauslöser, diese bei sich zu (er)kennen ist sehr hilfreich, um die Kopfschmerzen ursächlich behandeln zu können. So können z.B. Stress- oder Angstzustände, hormonelle Schwankungen, unpassende Ernährung, Schlafmangel oder Medikamente (z.B. Antikonzeptiva), aber auch Störungen der Darmflora Migräne auslösen. Auch stressbedingte Noradrenalin-Ausschüttungen des Körpers können Migräne auslösen. Das ist bei Stress verschiedenster Art der Fall, wie beispielsweise auch bei Flüssigkeitsmangel oder Blutzuckerschwankungen (unregelmässig essen/trinken, zu wenig trinken).
Hormonelle Verschiebungen / Hormonspiegel
Frauen leiden häufiger an Migräne als Männer, was an den natürlichen Schwankungen der weiblichen Hormone (Östrogene und Progesteron), bzw. aus einer daraus resultierenden Noradrenalin-Ausschüttung liegt. Besonders starke Veränderungen im Hormonspiegel treten um die Menstruation auf, aber auch die Zeit des Eisprungs kann von Bedeutung sein. Am besten führen Frauen ein Zyklus-Tagebuch, so kann man erkennen, ob die Migräne-Attacken womöglich damit zu tun haben. Ich empfehle weiter die Bestimmung der Hormone Progesteron, Estradiol, Testosteron, Estriol und Cortisol mittels Hormonspeicheltest. Mit einer Fachperson kann anschliessend, je nach Ergebnis, die Gabe von bioidentischen Hormonen (meist Progesteron) besprochen werden. Von der Einnahme der «Pille», um den Östrogenspiegel stabil zu halten, was von Gynäkologen/-innen häufig empfohlen wird, rate ich jedoch ab. Oft sind die Resultate nur mässig und die Nebenwirkungen sind nicht zu unterschätzen. Bei Zyklus-abhängiger Migräne besteht oft ein Progesteron-Mangel und durch die Substitution dieses Hormons (und natürlichen Schmerzdämpfers!) können die Beschwerden in vielen Fällen erheblich reduziert werden.
Ernährung
Gewisse Nahrungsmittel können sich negativ auf eine Migräne auswirken; z.B. Histamin, Tyramin, Phenyläthylamin, Glutamat oder Aspartam. Eine neuere Studie weist zudem daraufhin, dass Purine, welche im Körper zu Harnsäure abgebaut werden, Migräne auslösen können. Ein Ernährungsprotokoll kann helfen, auslösende Lebensmittel zu identifizieren. Eventuell macht auch eine Testung von IgG4-Allergien bei Nahrungsmitteln Sinn, um dem Problem auf die Spur zu kommen.
Migräne-Auslöser vermeiden
Wie bereits erwähnt ist es bei Migräne wichtig, herauszufinden, was sie auslöst, was die Triggerpunkte sind. Werden diese Trigger bestmöglich vermieden, werden beispielsweise die Hormone in Balance gebracht, die Ernährung angepasst oder Stress «gemanagt» usw. kann man schon viel zur Besserung beitragen. Zusätzlich können gewisse Mikronährstoffe zu einer Reduktion der Symptome führen.
Vitalstoffe und natürliche Wirkstoffe bei Migräne
Es gibt eine Auswahl an Vitalstoffen, mit denen Migräne-Attacken reduziert werden können. Was am besten nützt, muss individuell ausprobiert werden, man kann auch die Werte im Blut messen lassen, um den Auslösern besser auf die Spur zu kommen. In diesem Fall sollte man beachten, dass die Referenzwerte der Labore für die Vitalstoffmedizin meist zu tief angesetzt sind! Die Praxis zeigt, dass Migräne-Patienten häufig ein Defizit an wichtigen Botenstoffen haben, die für einen funktionierenden Energiestoffwechsel wichtig sind. Die Patientinnen und Patienten haben einen erhöhten Energieverbrauch im Gehirn, auch ist der Erregungszustand der Gehirnzellen erhöht. Migräne-Betroffen haben dementsprechend oft erniedrigte Blut-Spiegel an Magnesium, Vitamin B2, Vitamin D und Coenzym Q10. Aber auch Mängel bei den Vitaminen B6, Folsäure und B12 können auftreten. Diese Stoffe sollten regelmässig, also nicht nur bei einer Migräne-Attacke, substituiert werden. Sie können die Gehirnzellen mit Energie versorgen, um den zusätzlichen Bedarf zu decken und Migräneattacken vorzubeugen. Jedoch sind die schulmedizinisch empfohlenen Dosierungen in den meisten Fällen nicht ausreichend, um eine Migräne zu behandeln. Die Vitalstoffe müssen also «hochdosiert» werden, um zielführend zu wirken. Die richtige Kombination und Dosierung an Mikronährstoffen kann dabei helfen, die Dauer und Intensität einer Migräneattacke zu verringern und langfristig die Anzahl der Migränetage merklich zu verringern.
Magnesium
Magnesium kann sowohl Spasmen von kleinen Blutgefässen im Gehirn vorbeugen als auch Verspannungen von Kopf- und Nackenmuskulatur lösen. Weiter ist Magnesium beteiligt an der Energieproduktion in den Mitochondrien, bei der Übertragung von Nervensignalen und trägt zur Verringerung der physiologischen Auswirkungen von Stress bei.
Bei einer Studie an 3000 Migränepatienten, die täglich 200 mg Magnesium verabreicht bekamen, konnten die Migränesymptome bei 80% reduziert werden. (Mauskop, A. und Fox, B.: «What your doctor may not tell you about migraines». Warner Books, New York, 2001)
Coenzym Q10
Einerseits spielt Coenzym Q10 eine grosse Rolle im Energie-Stoffwechsel in den Mitochondrien, anderseits wirkt es als Antioxidans dem oxidativen Stress, der während einer Migräneattacke deutlich ansteigt, entgegen.
Vitamin-B-Komplex (insbesondere Vitamin B2)
Auch Vitamin B2 ist am Energiestoffwechsel in den Mitochondrien mitbeteiligt. Es gibt einige wissenschaftliche Studien, die nachweisen konnten, dass Vitamin B2 die Häufigkeit von Migräneattacken reduzieren kann.
(Daniel, O., & Mauskop, A. (2016). Nutraceuticals in acute and prophylactic treatment of migraine. Current treatment options in neurology, 18(4), 14)
Vitamin D
Vitamin D hat eine ganze Reihe an positiven Wirkungen, u.a. wirkt es entzündungshemmend und ist am Energiestoffwechsel mitbeteiligt. In unseren Breitengraden leidet praktisch jede Person an einem Mangel, wenn Vitamin D nicht substituiert wird, weshalb es auch bei einer Migräne-Therapie unbedingt mitdazugehört.
Weitere Empfehlungen
Omega-3-Fettsäuren
Unter anderem ist Migräne auch eine Entzündungskrankheit, weshalb Omega-3-Fettsäuren eine gute Wahl sind. Sie spielen durch ihren regulierenden Einfluss auf Entzündungsprozesse bei Migräne eine wichtige Rolle.
Voluntastrole
Voluntastrole sind eine Kombination aus ausgewählten isolierten sekundären Pflanzenstoffen aus verschiedenen Pflanzen. Sie wirken synergistisch und modulieren Entzündungsprozesse im Gehirn und fördern darüber hinaus die Gehirndurchblutung.
CBD
CBD hat schmerzlindernde Eigenschaften, wirkt entzündungshemmend und antioxidativ. Weiter wirkt es entkrampfend, angstlösend, hat nervenschützende Eigenschaften und hemmt schliesslich Übelkeit. Das alles macht es zu einem interessanten Kandidaten für die Behandlung von Migräne. CBD sollte bei den ersten Anzeichen einer Attacke eingenommen werden.
Klinoptilolith
Manche Migräne-Betroffene sprechen positiv auf das fein gemahlene Vulkangestein an. Es bindet Schadstoffe und leitet diese aus dem Körper aus. Auch Klinoptilolith sollte bei den allerersten Anzeichen einer Migräneattacke eingenommen werden.
Ihre Ausführungen sind sehr interessant.
Was Sie an verschiedenen Stellen ansprechen: bei Migräne sind entzündliche Prozesse im Hirn beteiligt. Bedeutet das, dass wenn man die entzündlichen Prozesse unterbindet, entsteht keine Migräne mehr? Wenn ja, wie lassen sich diese enzündlichen Prozesse beseitigen?
Ich habe gelernt, Entzündungen entstünden durch Schadstoffe, Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten, und dass solche krank machenden Fremdkörper mit Hilfe von Chlordioxid-Lösung CDL oxidiert und mit Zeolith oder Braunhirse ausgeleitet werden können.
Das wäre super, wenn die Betroffenen nicht mehr regelmäßig geplagt würden.
Guten Tag! Vielen Dank für Ihr Interesse. Migräne ist leider nicht ein ganz so einfacher Fall, sie kann diverse Ursachen/Trigger haben. Entzündung ist eine Möglichkeit. Es gibt zahlreiche entzündungslindernde Vitalstoffe, die im Text beschrieben sind, welche am besten wirken kann bei Migräne recht unterschiedlich sein und müsste individuell ausprobiert werden. Wichtig ist, die Vitalstoffe regelmässig einzunehmen (ausser CBD), um die Migräne-Attacken zu reduzieren (also nicht nur bei einem Anfall wie ein Medikament). Wir hoffen, Ihnen weitergeholfen zu haben. Beste Grüsse Ihr Vitalstoffmedizin-Team
Meistens habe ich vor der Migräne Probleme in meinem Bauch – ein komisches Unwohlsein, daher nehme ich die Vulkanerde Kapseln (Toxaprevent) und dann Caye Vida, manchmal kann ich dann auf Schmerzmittel verzichten oder brauche weniger davon! Ich habe auch Vitamin D, Voluntastrols, Magnesium und diverse andere Nahrungsergänzungen eingenommen! Zudem musste ich den Elektosmog reduzieren, die letzten Monate ging es mir viel besser!
Guten Tag Myriam! Vielen Dank für Ihre Ergänzung. Es freut uns zu hören, dass Sie so gut auf Ihren Körper hören können und so bei den ersten Anzeichen dagegen wirken können. Danke fürs Teilen. Beste Grüsse, Ihr Vitalstoffmedizin-Team
Ich hatte schon als Kind Migräne, familiärbedingt (Grossmutter, Mutter) ich wurde als Kind diagnostisch abgeklärt und bestätigt. Jedes Wochenende verbrachte ich im dunklen Zimmer. Durch meine Zuwendung zum christlichen Bekenntnis, verbesserte sich das Krankheitsbild massiv. Aber es gab doch immer wieder Mal Attacken. Jetzt hab ich es mit CBD versucht, bei den ersten Schmerzen 10 Tropfen. Ich konnte die Schmerzen auf null reduzieren, vorher brauchte ich Voltaren 100 mg.